KOMMENTAR

Von: Ajhara Sh‘shirros

Moderne Gladiatoren, angefeuert durch die Schreie des Publikums. Langsam schreiten sie durch einen dunklen Tunnel. Das Licht vor ihnen blendet und die Bässe der Musik lassen die Wände erzittern. Adrenalin schießt durch den Körper. Sie wissen, gleich zählt es. Gleich wartet der Ruhm, oder die Verdammung. Die Rufe des Kapitäns lösen eine Euphorie aus, die nie wieder versiegen soll. Jetzt ist die große Stunde gekommen.

Das Signal ertönt und die Spiele haben begonnen. Fünf Krieger, die dem Feind keinen Zentimeter Raum überlassen wollen, die ihre Heimat verteidigen werden, mit Allem, das sie aufbringen können. Keine Rücksicht, kein Erbarmen. Die oder wir, für den Ruhm!

Und wieder einmal ist es passiert im Namen des sogenannten Sports. Nur eine gezielte Rempelei war nötig, Dean Ashnapur lebensgefährlich zu verletzen. Wie oft ist es schon zu diesen vermeidbaren Schicksalen gekommen? Allein in dieser Saison der obersten Liga gab es 53 schwere Verletzungen. Wie viele Sportler haben auf der Pyramide, dieser modernen Arena ihr Leben gelassen? Sind der Pokal am Ende einer Saison und der Ruhm, einer von inzwischen nicht mehr zählbaren Siegern der Meisterschaft zu sein, ein Grund, sein Leben zu riskieren? Also.. ich erinnere mich nicht an die Teilnehmer der Meisterschaft von 2348.

Geht es gar nur darum, sich zu prügeln? Dann gäbe es andere Sportarten, die den Zweikampf in den Mittelpunk rücken und ihn nicht hinter einem Ballspiel verstecken. Denke ich daran, dass bei keiner der offiziell lizensierten Kampfsportarten so viele schwere Verletzungen zu verzeichnen sind, wie beim Parrises Squares, stellt sich mir doch die Frage, ob wir diesen Sport wirklich brauchen und ob er diese Aufmerksamkeit tatsächlich verdient.