Bericht des Wissenschafts-Kadetten Ray Barlow
Zum Fortbildungswochenende an der
Sternenflotten-Akademie, Aussenstelle Europa

Persönlicher Erstkontakt - Ankunft der Besatzung der USS Columbia


Ich war schon ein wenig aufgeregt. Wir bekommen die Besatzung der USS Columbia auf die Akademie zu einer gemeinsamen Übung. Unsere Akademieleitung ist nicht vor Ort und Chief Krell hat als dienstältester PO die Leitung dieses Vorhabens bekommen. Das kann ja lustig werden.

Nachdem die Besatzung auf das Akademiegelände gebeamt wurde machte ich mich auf den Weg in den Besprechungsraum. Die Besatzung besteht aus allen Arten von Dienstgraden. Ich setzte mich zu einer vulkanischen Wissenschaftskadettin und versuche mich mit Smalltalk.

Vielleicht hätte ich vor besser einen Blick in die Datenbank zum Umgang mit Vulkaniern werfen sollen – aber nach anfänglichen Problemen kommt dann doch ein Gespräch zu Stande.

Ich erfahre das die Besatzung an diesem Wochenende für sie wichtige Prüfungen absolvieren wird und besondere Vorträge geplant sind. Ich freue mich auf den wissenschaftlichen Austausch.
Um es vorab zu sagen – ich wurde nicht enttäuscht.


Vorstellungsrunde eines Crewmitglied der USS Columbia


Ich durfte den Kadett 1 Class Gavin Mc Cullen vorstellen, ein recht erfahrener Kadett von der Erde, der sich nach erstem abgebrochenen Sternenflottenstudium zum Offizier nun ein zweites Mal um den Rang einer Petty Officiers beworben hatte und nun vor seiner Abschlussprüfung steht.

Wir werden von der Leitung darüber informiert das wir für die anstehenden Aufgaben in Teams gemischt werden. Ich komme mit drei Mitgliedern der Columbia in Team D


Team D


Unsere Team besteht aus (in Reihenfolge des Rangs)
Petty Officer 2 Class Loughlin MacPherson
Cadett 1 Class Gavin Mc Cullen
Cadett 3 Class Samwel Kassabyan
und mir, Cadett 4 Class Ray Barlow

Unsere erste Aufgabe besteht darin für ein anderes Team ein Holodecksimulationen zu erarbeiten
Auf Basis der Aufgabenbereiche des anderen Teams planen wir eine


Rettungsmission mit Datenbeschaffung und Sicherheitsübung


Die Übung startet mit einer Navigationsaufgabe. Danach muss die Gruppe in ein Gebäude eindringen, Eigensicherung betreiben, in einen gesicherten Computer eindringen und Angreifer abwehren. Unsere Simulation verbrachte uns auf einen havarierten Frachter, bei dem die Besatzung Geister in ihren Computersystemen anbetete. Es entpuppt sich als Überfall einer Piratengruppe, die es auf die wertvolle Fracht abgesehen hatte. Das abschließende Gefecht brachte uns an den Rand unserer Leistungsfähigkeit.

Die Simulationen auf dem Holodeck funktionierten beide sehr gut. Ich war beeindruckt von der Qualität der Ausarbeitung und den Leistungen der verschiedenen Teams.

Als nächsten Punkt hatte unser Team eine Brückensimulation.

Die Brückensimulation


Die Brückensimulation war wirklich spannend. Natürlich habe ich von der Erfahrung meines Teams aus deren echten Einsatzgebiet profitiert. Das Szenario der Rettung einer Welt vor einem Asteroiden auf Kollisionskurs ohne von diesen bemerkt zu werden war unter Zeitdruck sehr anspruchsvoll.

Wir konnte die Welt mit über zwei Milliarden Individuen retten, allerdings haben wir einige Spuren hinterlassen und damit die wahrscheinlich nicht vollumfänglich in Sinne der Direktiven gearbeitet. Auch Verluste von fünf  Individuen konnten wir nicht vermeiden.


Vortrag Temporale Theorie


Der erste Vortrag wurde von der vulkanischen Wissenschaftkadettin Tcadra gehalten, die eine neuartige Theorie zu Zeitreisen und die Auswirkung auf das sogenannte Zeitparadoxum (Zeitreisender verhindert seine eigene Geburt) darstellte. Es ging um Experimente mit verschränkte Teilchen, die als Auswirkungen den Schluss nahelegt das es nicht möglich sei seine eigene Vergangenheit zu ändern.

Eine interessante Theorie, die allerdings den dokumentierten Beobachtungen der Sternenflottendatenbank widersprechen.


Vortrag Partonverteilung


Ebenfalls von  Wissenschaftkadettin Tcadra wurde ein sehr tiefgehender Vortrag über die Partonverteilung gehalten. Ich muss gestehen das ich in der Mitte der Ausführungen ein wenig den Kontakt zur Materie verloren habe – aber auf alle Fälle eine sehr beeindruckende Ausführung.

Mit Genugtuung konnte ich feststellen das es den anderen Anwesenden auch so ähnlich erging.


Vortrag Temporale Mechanik


Der Bereich der Wissenschaft war ziemlich in vulkanischer Hand, der dritte Vortrag zu dem Thema wurde von meinem halbvulkanischenen Teammitglied MacPherson gehalten, die sich ein wenig mehr bemühte die überwiegend terranischen Zuhörer anderer Fachbereiche nicht völlig zu überfordern. Es war dennoch ebenfalls ein bereichernder Vortrag.


Sicherheitstraining Zugriff auf einzelne Person


Nachdem ich wirklich ausreichend über meine eigene Fachdomäne gehört hatte entschloss ich mich  ein völlig anderes Thema anzugehen um den Kopf wieder frei zu bekommen und meldete mich zu einem Sicherheitstraining.

Wir übten unter fachkundiger Anleitung den Zugriff einer Sicherheitsteam auf eine einzelne Person. Ein wenig mehr Zugang zu diesem Thema habe ich erhalten, aber der Sicherheitsbereich wird vermutlich nicht mein zweites Spezialgebiet.

Wahrscheinlicher wird da der Bereich des nächsten Thema, gehalten von einem Ingenieur.


Vortrag Optimierung von Schiffssystemen


Es folgte ein technischer, aber gut zu verfolgender Bericht über den Re-fit der Schiffsklasse der USS Columbia und die Auswirkungen auf die zentralen Bordsysteme. Insbesondere der Teil der Computersysteme, Sensorenphalanxen und Systemverbindungen fand ich interessant. Spannend fand ich auch welche Aufgabenstellungen in der Praxis bei theoretisch eindeutig gelösten Problemstellungen dann doch noch übrig bleiben.

„Ein neues Schiff benötigt noch ca. 1 Jahr bis es zu 100 Prozent einsatzfähig ist“


Ergebnis der Brückensimulation


Am Abend wurden uns die Ergebnisse der Brückensimulation der vier Teams präsentiert. Ich war überrascht wie unterschiedlich die Ergebnisse waren. Das Einhalten der Direktiven ist eine deutlich kompliziertere Aufgabenstellung als ich es erwartet hatte.


Galaabend mit diplomatischem Empfang


Ein Höhepunkt war natürlich der Galaempfang, zu dem ein Repräsentant einer anderen Welt und die im letzten Jahr in meiner ersten Außenmission von uns geretteten Prinzessin erschienen.

Weiterhin haben die Kadetten das Ergebnis ihrer Prüfungen und damit verbundene Beförderungen erhalten. Es war ein wohl eine recht erfolgreiche Prüfung. Unsere Akademieleitung wurde kurz per Subraumübertragung dazugeschaltet und übermittelte uns ein paar Worte. Chief Krell habe ich zum ersten Mal eine ordentliche Uniform tragen sehen.

Eine andorianische Künstlerin rundete als musikalischer Höhepunkt den Abend ab.


Vortrag Effektive Kommunikation


Dieser Vortrag vom Vortag wurde wiederholt angeboten, so das ich ihn doch noch besuchen konnte. Neben dem sehr informativen Inhalt wurde mir klar warum Smalltalk mit Vulkaniern eine vermutlich wenig erfolgversprechender Ansatz ist.

Theorie ohne Praxis ist leer, Praxis ohne Theorie ist blind. Nun hatte ich beides gekostet und vieles gelernt.
Dankbar das ich meinen Planeten verlassen habe und in Andenken an meine Mutter,


Ray Barlow