Offizieller Bericht von Ensign Sanders, Zweiter Medizinischer Offizier Entführung durch das Terranische Imperium des Spiegeluniversums

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Die USS Columbia ist bereits seit einigen Tagen zur Starbase Omega zurückgekehrt, um die während der letzten Mission im Raumgebiet der Erilon/Xartak erlittenen Schäden zu reparieren. Gleichzeitig sollte die Zeit für Erholung und Weiterbildung genutzt werden.

Für den heutigen Tag wurden Seminare ein den Bereichen Direktiven der Sternenflotte, Nahkampf und Erster Hilfe angesetzt. Ebenso fanden Prüfungen einiger Crewmitglieder statt.
Gemäß den Anweisungen von Captain Gallagher übernahm Lt. JG Reynolds die Organisation der Weiterbildungen und Einteilung der Crew. Für die Durchführung waren folgende Personen verantwortlich:

Direktiven der Sternenflotte: Lt. Cmdr. Lucille Javert
Nahkampf: PO Chaz Wynter
Erste Hilfe: Ensign Daniel Sanders

Im Anschluss an die Seminare erfolgten einige Beförderungen und Ehrungen verschiedener Crewmitglieder durch Admiral Beckett und Captain Gallagher.
Auch wurde das Ausscheiden von Lt. Cmdr. Javert bekanntgegeben. Sie wird einen Posten auf der Starbase übernehmen, während Lt. Linnert zum neuen XO der Columbia ernannt wurde.
Abschließend wurde die gesamte Besatzung von Captain  Gallagher für den morgigen Tag als Freizeitgestaltung auf das Holodeck der Station eingeladen, um dort an einem Abenteuer teilzunehmen.
Der Tag endete mit einem gemütlichen Zusammensitzen in der Messe und diversen Gesprächen zu verschiedenen Themen.


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Zur vereinbarten Zeit traf sich die Crew der Columbia in Freizeitkleidung auf dem Holodeck. Die Stimmung war gut und man wartete auf das Eintreffen des Captains.
Ebenfalls anwesend war eine Frau, die sich am Tag zuvor als Technikerin der Station vorgestellt hatte und die laut ihrer Aussage für den Betrieb des Holodeck zuständig war.

Kurze Zeit später änderte sich die Situation. Wir wurden von vermeintlicher Technikerin darüber informiert, dass wir soeben durch die Manipulation des Holodeck in das Spiegeluniversum transportiert wurden und dass sie in Wirklichkeit den Auftrag hatte, die Starbase Omega für das Terranische Imperium auszuspionieren und die Entführung durchzuführen.
Laut ihrer Aussage befanden wir uns nun auf der in diesem Universum zerstörten Station und würden in Kürze von Truppen der mit dem Imperium verfeindeten „Allianz“ angegriffen werden. Auch wäre die Columbia dieses Universums bereits unterwegs, um uns abzuholen, doch bis zu ihrem Eintreffen würde noch eine gewisse Zeit vergehen.

Zunächst muss zumindest ein Teil der Crew diese Ereignisse für das bereits angelaufene Holo-Abenteuer gehalten haben, denn die Stimmung war nicht sonderlich angespannt und eher locker.
Uns wurden einige wenige Vorräte wie Notrationen und Wasser zur Verfügung gestellt, sowie eine Anzahl an Projektilwaffen und einen begrenzten Vorrat an Munition.
Als der angekündigte Angriff erfolgte wurde schnell deutlich, dass es nicht keineswegs um einen holografisch erzeugten Kampf handelt. Aufgrund des massiven Angriffs und der eingeschränkten Vorräte geriet die Crew in Bedrängnis und verschanzte sich hinter provisorisch errichteten Barrikaden, um das Eintreffen der Spiegel-Columbia abzuwarten.
Im Zuge der Kämpfe wurde PO van Ameling durch ein Projektil am Bein verletzt, Lt. Reynolds und Crewman Funk wurden vermisst. Allem Anschein nach wurden sie von den feindlichen Kräften entführt.

Nach dem Eintreffen des Schiffes war die Lage sehr angespannt. Die Crew verhielt sich gegenüber der anderen Besatzung zurückhaltend, was in Anbetracht der Lage wohl die beste Entscheidung war, auch wenn deren Verhalten sehr aggressiv und arrogant war.


 (Persönliche Anmerkung: während der Versorgung von PO van Ameling kam es zu einem plötzlichen und nicht provozierten Angriffs auf mich durch den Arzt der Spiegel-Crew. Er entschuldigte sich zuerst und auf die Nachfrage hin, wofür er sich entschuldige, brach er mir mit einem Fausthieb die Nase.
Ich gestehe eine gewisse Genugtuung verspürt zu haben, als er später durch seinen Captain ebenfalls durch einen Schlag in den Magen für dieses Verhalten bestraft wurde.)

Wir wurden zu einem Stützpunkt des Terranischen Imperiums gebracht und dort Admiral Javert vorgeführt, auf deren Befehl hin die Entführung durchgeführt wurde. Auch erhalten wir von ihr zum ersten Mal Informationen zu den Hintergründen.
Es stellte sich heraus, dass dem Terranische Imperium in dem Krieg mit der Allianz offenbar die endgültige Niederlage bevorsteht und sich bereits im Zerfall befindet. Admiral Javert plante, das Imperium neu zu errichten und sich hierfür der Hilfe von Mitgliedern unseres Universums zu bedienen, da von dieser Seite aus in der Vergangenheit mehrfach in die Abläufe des Spiegeluniversums eingegriffen worden sei. Sie bezog sich hierbei auf Vorkommnisse, die durch den Botschafter Spock ausgelöst wurden.
Lt. Linnert, der als neuer XO die Gespräche führt, erhielt den Auftrag, einen Stützpunkt der Allianz anzugreifen. Dort würde sich eine für das Imperium wichtige Person befinden, welche jedoch von der Allianz entführt wurde. Auch könnte man davon ausgehen, dort unsere vermissten Crewmitglieder zu finden.
Da bereits eine Einmischung in dieses Universum stattgefunden hatte und es nach aktuellem Stand keine andere Möglichkeit zur Rückkehr gab, entschied sich Lt. Linnert nach kurzer Beratung mit dem Rest der Crew für eine Zusammenarbeit.

Im Laufe der Vorbereitungen stellte sich heraus, dass sich unter der Besatzung der Spiegel-Columbia Mitglieder gab, die mit der Vorgehensweise von Admiral Javert und Captain Wilkins nicht zufrieden waren. Es gab Pläne einer Meuterei und die Crew wurde um Hilfe gebeten. Bevor jedoch eine Entscheidung getroffen werden konnte, flogen einige der beteiligten Personen auf und wurden entweder getötet oder gefoltert.
Auf Befehl von Lt. Linnert erfolgte kein Eingreifen in diese Situation, um unsere Mannschaft und eine mögliche sichere Rückkehr nicht zu gefährden.
Während den abschließenden Vorbereitungen und Planungen für die Außenmission bat eine Vulkanierin, bei der es sich um die persönliche Dienerin von Admiral Javert handelte, darum, die zu befreiende Person zu einer Rebellengruppierung unter dem Kommando eines gewissen Bob zu bringen. Diese Fraktion hätte laut ihrer Aussage ähnliche Ansichten wie die Föderation und verfolge entsprechende Ziele. In Anbetracht der Lage wurde dieser Bitte jedoch zunächst mit vorsichtiger Zurückhaltung begegnet, da nicht auszuschließen war, dass es hierbei um eine Falle handelte.

Nach der Ankunft einem Planeten mit der Bezeichnung Xarta, auf welchem sich die Basis der Allianz befand, beamte man die Crew zusammen mit bereits genannter Vulkanierin sowie einem weiteren Mitglieder der Spiegel-Besatzung nahe der Anlage am Rande eines Waldes hinunter.
Der Plan sah vor, dass die Besatzung der Spiegel-Columbia ein Ablenkungsmanöver startete und so den Großteil der Allianz-Truppen binden würde, während man gleichzeitig heimlich in die Basis eindringt und die Gefangenen befreit. Mit Hilfe eines Störsenders sollten die sich im Gebiet befindlichen Aufklärungsdrohnen unschädlich gemacht werden, um ein unerkanntes Vorrücken zu gewährleisten. Die Crew wurde in zwei Teams aufgeteilt:

Kampfgruppe: PO O’Connor (Kommando), PO Wynter, PO McCullen, PO T’Cadra,
Crewman Drake (Störsender)
Spezialisten-Gruppe: Lt. Linnert (Kommando), Lt. MacPherson, Ensign Sanders, PO van Ameling, PO Kassabyan, Crewman MacTavisch, Mitglieder der Spiegel-Besatzung

Die Kampfgruppe rückte vor, kam jedoch nach wenigen Metern zum Stehen. Der Weg zur Anlage führte bei Tageslicht über beinahe vollständig offenes Gelände, in welchem Truppen der Allianz patrouillierten. Die einzige, zumindest teilweise geschützte Route war durch einen Fluss und massive Stacheldraht-Barrikaden versperrt.
Man schien unsicher bezüglich der weiteren Vorgehensweise und beschränkte sich zunächst auf Beobachtungen. Kurze Zeit später wurde die Kampfgruppe von einer Patrouille entdeckt. Glücklicherweise schien der Störsender besser zu funktionieren als erwartet, denn es hatte den Anschein als wären die Truppen der Allianz nicht in der Lage Verstärkung anzufordern.

In das folgende Feuergefecht griff ebenfalls die Spezialisten-Gruppe ein und man versuchte die gegnerischen Kräfte auszuschalten. Es stellte sich heraus, dass deren Waffen an Reichweite und Genauigkeit deutlich überlegen waren.
Dies führte zusammen mit dem Mangel an Deckung zu einer großen Anzahl an Verletzten, darunter auch PO O’Connor und PO McCullen, welche beide durch multiple Treffer schwer bis lebensgefährlich verwundet wurden. Beide konnten nur provisorisch versorgt und durch den Einsatz großer Mengen an Stimulanzien kampftauglich gehalten werden.

(Persönliche Anmerkung / vertraulich: Die Verletzungen von PO O’Connor waren so schwer, dass sein Überleben beinahe an ein Wunder grenzte. Einzig durch eine konstante Verabreichung hoher Dosen verschiedener Medikamente war es möglich, ihn bei Bewusstsein und auf den Beinen zu halten. Jedoch mussten hierfür sämtliche medizinischen Toleranzen überschritten werden, was zu massiven physiologischen wie psychologischen Nebenwirkungen führte.
Langzeitfolgen können ausdrücklich NICHT ausgeschlossen werden und eine langfristige Beobachtung ist dringend zu empfehlen. Es wurde eine entsprechende Notiz in der Krankenakte gemacht.)

Nach dem Ausschalten der Patrouillen und der Versorgung der Verwundeten herrschte erneut Unklarheit über das weitere Vorgehen und es verging ein großer Zeitraum, bis beide Gruppen weiter vorrückten. Ebenso führten die Unsicherheit und die psychologischen Auswirkungen des schweren Kampfes dazu, dass teilweise Standart-Vorgehensweisen außer Acht gelassen bzw. vergessen wurden. So stellte man erst spät relativ fest, dass sich in diesem Teil der Anlange keine weiteren Lebenszeichen mehr befanden und ein Eindringen in die Basis den Umständen entsprechend gefahrlos stattfinden konnte.

Das Vorrücken innerhalb der Anlange gelang anschließend ohne Komplikationen. Der Widerstand war vergleichsweise gering und durch die während der vorangegangenen Mission trainierten Manöver zum Stürmen von Gebäuden konnten die übrigen Bereiche ohne weitere Verletze geräumt werden. Sowohl die vermissten Crewmitglieder als auch die Gefangene der Spiegel-Besatzung konnten gefunden und befreit werden.

(Persönliche Anmerkung: da ich im Anschluss mit der Versorgung der Verwundeten beschäftigt war, gibt der nachfolgende Bericht die Ereignisse nur lückenhaft wieder.)

Zu diesem Zeitpunkt wurde nach einem weiteren Gespräch mit der Vulkanierin beschlossen, deren vorgeschlagenen Plan umzusetzen und die Spiegel-Columbia zu übernehmen, um Schiff und Besatzung anschließend an die Rebellen zu übergeben.
Nach dem Zurückbeamen der Crew und der gewaltfreien Einnahme des Maschinenraums wurden die befreiten Mitglieder Lt. Reynolds und Crewman Funk zur Krankenstation gebracht, während man gleichzeitig mit der Übernahme der Kontrolle über die Schiffssysteme begann.
Auf der Krankenstation konnten ebenso zwei der Meuterei angeklagten Mitglieder der Spiegel-Besatzung befreit werden, darunter jene Technikerin, welche die Entführung mit Hilfe des Holodecks durchgeführt hatte. Beide hatte man unter Drogen gesetzt und gefoltert, doch die angerichteten Schäden konnten rückgängig gemacht werden.

Während der Versorgung der Verletzten fiel auf, dass ein Hypospray mit Tricordrazine entwendet wurde.
Zu diesem Zeitpunkt waren sämtliche Vorratsschränke unverschlossen und frei zugänglich, da durch die hohe Anzahl an zu versorgenden Patienten ein schneller Zugriff auf verschiedene Vorräte notwendig war.
Die Entnahme erfolgte in einem unbeobachteten Moment und wurde nicht bemerkt.

Weitere Crewmitglieder wurden im Zuge der Schiffsübernahme verletzt, darunter auch PO O’Connor, welcher blutüberströmt auf die Krankenstation gebracht wurde. Berichten zufolge hatte er den Schiffsarzt der Spiegel-Besatzung mit einer Axt mit mehreren Hieben getötet.
Während der Behandlung gab er von sich aus zu, dass er das Hypospray entwendet und eingesetzt hatte und bat eigenständig um ausführliche Erwähnung des Vorfalls in diesem Bericht.
In Anbetracht der bereits verabreichten Überdosis hätte er durch die unsachgemäße Verwendung getötet werden können.
Sein impulsiver Angriff ist augenscheinlich auf die psychologischen Auswirkungen des Medikamentes zurückzuführen.

(Persönliche Anmerkung / vertraulich: laut Aussage von PO O’Connor war ihm die Möglichkeit seines Todes durchaus bewusst und er rechnete sogar damit. Seine Absicht war es, sich aufzuputschen und so viele Mitglieder der Spiegel-Besatzung auszuschalten, bevor er seinen eignen Verletzungen erliegen würde.
Die Erwähnung dieser Aussage in diesem Bericht stellt einen Verstoß gegen die ärztliche Schweigepflicht dar, doch im Hinblick auf Schutz von Patient und Besatzung halte ich dies für vertretbar und notwendig. In jedem Fall ist sie mit höchster Vertraulichkeit zu behandeln.
Ich habe die Konsultation eines Couselors befohlen, die Einhaltung sollte überprüft werden.)

Das Schiff konnte übernommen werden und die übrige Spiegel-Besatzung wurde gefangengenommen oder im Zuge der Gefechte getötet.
Man kehrte zur zerstörten Starbase Omega zurück und überlies das Schiff den verbliebenen Mitgliedern, welche sich an der Meuterei beteiligt hatten. Ebenso wurde ein Signal an die Rebellenfraktion gesandt, damit diese Schiff und Besatzung in Empfang nehmen konnten.
Mit Hilfe der befreiten Technikerin wurden wir vor Eintreffen der Rebellen in unser Universum zurückgeschickt und erschienen wieder auf dem Holodeck, wo die Crew von Captain Gallagher in Empfang genommen wurde.

>Ende des offiziellen Berichts<