Mission-Logfile von Lt. Javert, Sternzeit 23900620
betreffend archäologische Studienreise

Sternzeit 23900620.190 - Ankunft auf Mond 354GI-466


[ Personal-Log wie immer in Gelb und privat gesichert ]

Nach der kräftezehrenden Arbeit der letzten Monate hatte Captain Gallagher beschlossen, einen großen Teil der Crew auf eine Studienfahrt zu schicken. Das bedeutete konkret: Wir sollten einem Vhati-Hobby-Archäologen auf Mond 354GI-466 dabei helfen, ein Artefakt zu analysieren, welches er dort gefunden hatte. Der Mond befindet sich in einem Sternensystem direkt neben dem der Vhati, ist also per Definitionem kein Föderationsgebiet, was archäologische Ausgrabungen insofern spannend machte, als dass derjenige, der etwas fand, auch direkt das Besitzrecht an dem Fund erhielt. Die Sache mit dem Artefakt war in erster Linie für Prof. Chief van Ameling interessant, aber auch für andere Crewmitglieder, die Archäologie oder Xeno-Wissenschaften zu ihren Spezialgebieten erklärt hatten. Für die begleitende Sicherheitscrew sollten das also ein paar entspannte Tage werden.

Lt. MacPherson war die Ranghöchste Person, was mich zum Acting XO machte. (Auf der Studienfahrt waren wir zwar nicht als offizielle Sternenflotten-Aussenmission, aber die Rangfolge blieb trotzdem bestehen.) Wir bekamen zudem ein neues Crewmitglied, PO June Daniels, die der Abteilung Medizin zugeordnet wurde, aber auch als Hilfs-Counselor arbeiten wird. Eine Studienfahrt ist vermutlich eine bessere Gelegenheit, einen neuen Posten anzutreten, als eine der zahlreichen kampflastigen Missionen welche die Columbia-Crew schon erlebt hat...

Wir beamten also zur Sternzeit 22:30 auf den Mond hinunter, in ein rustikales Gebäude (eine Vhati-Jagdhütte wie wir etwas später erfuhren), wo sehr kurz nach unsere Ankunft der Vhati-Archäologe Vor, begleitet von einem weiteren Vhati-Archäologen namens Takeen, eintraf. Die beiden waren froh uns zu sehen, verschwendeten keine Zeit mit allgemeinen Vorstellungsrunden und präsentieren direkt das Artefakt, eine Porzellanfigur, die aussah wie ein irdisches Pferd. Chief van Ameling und unsere Techniker Chief Kassabyan und PO Drake machten sich direkt an die Arbeit, das Objekt zu analysieren. Einer der beiden Vhati (Ich glaube Takeen) erklärte die Aufregung über den Fund damit, dass es eine Legende bei den Vhati gibt, laut der dieser Fund zu einem Schatz leiten könnte! (s.u.)

Eine geschätzte Viertelstunde später traf eine zweite Gruppe von Personen ein, mit deren Anwesenheit niemand gerechnet hatte. Ein Ferengi, der sich als Nek vorstellte, begleitet von vier weiteren Personen, darunter eine Frau und ein kleinerer Bajoraner.
Nek erklärte, er sei Hobby-Archäologe, wobei eine kurze Unterhaltung ergab, dass er wie nicht anders erwartet mehr an den finanziellen Aspekten der Archäologie interessiert war. (Zitat: "Es gibt überall viel zu reiche Leute, die mit Freude Unsummen für archäologische Objekte ausgeben") Immerhin war er also erfrischend ehrlich und gerade heraus.
Unsere Crew vermischte sich mit den Neuankömmlingen und Lt. MacPherson gab (nach anfänglich begründeter Weise seehr vorsichtigem Vorgehen) die Order aus, dass wir zunächst mit Nek und seinen Leuten kooperieren sollten. Was dazu führte, dass im weiteren Verlauf des Abends sehr viele Unterhaltungen geführt wurden. Ich verlegte mich eher aufs Beobachten der Gesamtsituation - visuell, akustisch und empathisch.
So fiel mir schnell auf, dass Kassandra, die Frau aus Neks Truppe mit den männlichen Mitgliedern unserer Crew sehr auf Tuchfühlung ging und sich ihnen förmlich an den Hals schmiss. Emotional blieb sie dabei jedoch sehr kalt und fokussiert. Ihre Aufgabe in der Truppe, so fanden wir heraus, war die Security. Glücklicherweise waren die betroffenen männlichen Crewmitglieder sich völlig bewusst, dass es sich bei Kassandras Annäherungsversuchen um Show handelte und es bestand keine Gefahr.


[ Personal Log: Noch nicht einmal bei Chief van Ameling funktionierte die Nummer, der ja in unserer Crew dafür bekannt ist, nichts anbrennen zu lassen. Als ich ihn vor Kassandra warnte meinte er nur völlig trocken, dass dies die erste Frau sei, die sich ihm von ihr ausgehend an den Hals werfen würde. Sowas sei noch nie vorgekommen und somit die Echtheit ihrer Avancen extrem unwahrscheinlich. Auch wenn mich seine Macho-Art früher oft sehr genervt hat, fand ich diese Aussage irgendwie doch ein wenig traurig… ]

Der Bajoraner stellte sich mir als Reen Astel vor und sein Fachgebiet ist die Logistik. Er hielt sich bei der Untersuchung des Artefakts auch völlig heraus, da es nicht sein Expertisen Gebiet war. Die Unterhaltungen ergaben zudem, dass die Leute die Nek angeheuert hatte, sich zwar zuvor schon vage gekannt hatten, aber dies ihre erste wirkliche Zusammenarbeit war.
Der Sensorspezialist, der das Artefakt gemeinsam mit unseren Technikern untersuchte, heißt Thomas.
Der Vhati namens Takeen erzählte, nachdem sich der erste Trubel gelegt hatte, mehr über die Legende, die seiner Ansicht nach zu dem Artefakt passte. Ich zitiere: „Ein Tier, von Vhati geschaffen, das jedoch kein Vhati-Tier ist, weist den Weg zum Schatz.“ Diese Legende war anscheinend auch Nek bekannt und erklärte recht gut seine Anwesenheit.

Die Analyse der Pferde-Figur mittels Scannen auf vielen unterschiedlichen Frequenzen ergabt, dass die Figur plötzlich auf eine bestimmte Scan-Frequenz reagierte und Koordinaten sendete. Die Frequenz war nicht mal selten oder Komplex, und Chief Kassabyan erklärte, sie nur durch Zufall bei einem normalen Test-Durchlauf verschiedenster Frequenzen gefunden zu haben.
Kurz nach diesem Ergebnis wurde einer der Techniker namens Leyton merklich nervös und aufgeregt. Ens. Valeris fand im Gespräch mit ihm heraus, dass er Familie auf dem Mars hatte und nicht weiß, ob von dieser noch jemand am Leben ist. Anfragen an die Föderation hatten bisher keine Ergebnisse ergeben. Er sagte ihr, dass diese Unternehmung dringend gelingen müsse - aber nicht weshalb und dass er sich deshalb möglicherweise an die Sicherheit wenden würde. Aber in wieweit seine Emotionen mit dem Schicksal seiner Eltern zu tun hatte konnte ich natürlich nicht herausfinden ohne mit ihm zu sprechen.

Parallel ergaben sich durch Gespräche mit Takeen und Vor Unstimmigkeiten im Zusammenhang mit dem Pferde-Artefakt. Dieses ist (laut Scan-Ergebnissen) ungefähr 100 Jahre alt. Die Legende mit dem Schatz ist jedoch anscheinend deutlich älter. Sogar die Jagdhütte (in der wir uns gerade befanden) unter deren Bodendielen die Figur gefunden worden war, ist älter als 100 Jahre. Das machte die Sache zwar völlig unlogisch, aber fast noch interessanter.
Der Ferengi Nek kündigte an, am nächsten Tag (wenn man die Koordinaten untersuchen wollte, die von der Pferdefigur kamen) ein neues Großgerät zum Einsatz zu bringen, welches teuer war, aber keine Föderationstechnologie ist... wir waren gespannt.

Lt. MacPherson gab um 0:00 Uhr Ortszeit Dienstschluss und setzte das Frühstück für den nächsten Morgen auf 9:00 Uhr an. Nek und seine Crew erklärten, mit der weiteren Suche ebenfalls so lange zu warten.


[ Persönliches Logfile: Ein Ferengi auf dessen Wort man sich verlassen kann. Immer wenn man denkt, man hätte schon alles gesehen… das Universum ist tatsächlich voller Wunder. ]

Sternzeit 23900621.073 - Ausgrabungen


Aufstehen war um 7:00 Uhr Ortszeit – viel länger konnte man bei dem Wetter auf diesem Mond nicht in den Zelten bleiben. Sobald die Sonne, welche uns Tageshöchsttemperaturen um die 38 Grad bescherte, auf die Zelte schien, verwandelten sich diese binnen Minuten in Backöfen.
Um 7:30 Uhr (beim zweiten Kaffee) erhielten wir die Nachricht von der USS Columbia (bis dato im Orbit um den Mond), dass diese ein Notsignal empfangen hatte und dorthin fliegen musste. Ensign Nabaar wurde zurück an Bord gebeamt, der Rest der Crew blieb auf dem Mond.

Die Archäologisch, Schatzsucherisch oder Technisch interessierten Personen, bunt gemischt aus Vhati, Crew der Columbia und Crew von Nek, analysierten ein letztes Mal die Pferdefigur, und entlockten dieser neben den Koordinaten nun auch einen kurzen Text. Dieser lautete: "Willkommen auf der Suche. Die Kombination der kleinen Dinge öffnet Tür und Tor. Dann kann die Jagd beginnen."


[ Persönliches Logfile: Das war der Moment wo Ensign Valeris und ich uns anschauten und aussprachen was wir beide dachten, nämlich, dass dieser Text so ziemlich klang, als wäre er für einen Kindergeburtstag geschrieben worden. Die ersten Wetten (ohne Einsatz natürlich) wurden abgeschlossen, aber niemand wollte so richtig darauf setzen, dass uns am Ende dieser „Jagd“ ein echter Schatz erwarten würde. Interessanterweise blieb Nek dennoch bei der Stange. ]

Nek und der Techniker Thomas präsentierten nun voller Stolz ihr am Vorabend angekündigtes „Großgerät“ – eine mobile Exo-Sensoreinheit mit Unmengen Sensoren bestückt. Tatsächlich ist das Gehäuse der Exo-Einheit durchaus von der Sternenflotte, dort gab es vor längerer Zeit einen Vorfall wo solche Geräte mit einer hoch entwickelten KI ausgestattet worden waren, welche dann ein eigenes Bewusstsein entwickelte und daher in der Föderation verboten worden war.
Nek’s Gerät hatte keine KI, wie uns Thomas versicherte, und die meiste verbaute Sensortechnik war auch nicht aus der Föderation. Thomas fütterte die Daten aus dem Pferd in seine Exo-Einheit, welche sich vom Boden erhob und langsam davon flog. Die Gruppe der Schatzsucher folgte gespannt!

Um Ortszeit 10:06 Uhr hatte die Sonde die vorgegebenen Koordinaten erreicht, und die große Gruppe derjenigen, die hinter der Sonde hergelaufen waren, machten sich daran die Stelle zu untersuchen.
Bis auf den Archäologen Simon, PO June Daniels und ich war die Jagdhütte nun also ziemlich leer. Ich nutzte die Gelegenheit für ein kurzes Gespräch mit Simon: Er war auf einer Raumstation geboren und hatte tatsächlich 5 Semester Archäologie studiert, ehe er das Studium geschmissen hatte, weil es ihm, ich zitiere, „Zu langweilig, zu staubig und zu wenig Handfest war“.

Es stellte sich heraus, dass die Stelle an welche die Sonde geführt hatte, gerade mal 20 Meter von der Jagdhütte entfernt war. So verwunderte es auch wenig, dass Chief van Ameling kurz darauf wieder zur Tür herein kam um größere Schaufeln zu besorgen. Anscheinend musste etwas ausgegraben werden.
Maximal 30 Minuten später war die besagte Ausgrabung von Erfolg gekrönt! Um Ortszeit 11:30 kehrte die Gruppe mit einem Fundobjekt in die Jagdhütte zurück. Es handelte sich um eine mit Gips gefüllte Plastikschale. Wissenschaftliche Scans ergaben: Das Objekt war ungefähr 100 Jahre alt (also wie auch das Pferd) und im Gips befanden sich 10 kleinere Objekte. Die Schale war eindeutig von den Vhati, der Gips darin "sowohl als auch".

Chief van Ameling und Ensign Valeris waren nun voll in ihrem Element! Gemeinsam mit Kassandra machten sie sich daran, mit kleinen Meißeln und Hämmern vorsichtig den Gipsblock zu zerlegen. Sie fanden im Gips regionale Muscheln und Steine, welche von diesem Mond stammten.
Als diese kurz darauf von den Technikern und Wissenschaftlern untersucht und gescannt wurden, meldete der Tricorder von PO Biggarth, dass er eine ansteigende Energiequelle ungefähr in 15m Entfernung registrierte. Der Ursprung der Energiequelle musste in einem Höhlensystem liegen, dessen Eingang keine 10 Meter von der Jagdhütte entfernt war. Die Energie stieg für kurze Zeit an und hielt dann ihr Level. PO Biggarth machte sich direkt auf den Weg zum Höhleneingang. (An dieser Stelle gab es ein kleines Kommunikationsproblem: PO Biggarth erzählte mir von dem Energieanstieg und ging dann direkt zur Höhle. Ich (am Mittagessen) ging davon aus, dass er im hinaus gehen noch die Techniker informieren würde, welche noch mit der Analyse der Muscheln und Steine beschäftigt waren. So erfuhren die Techniker leider erst mit einiger Verspätung von der Energiesignatur in der Höhle und somit davon, dass wir schon einen neuen "Schnitzel" unserer Jagd gefunden hatten.)


Sternzeit 23900621.120 - Die Höhle


Um 12:00 Uhr Ortszeit hatten sich dann jedoch alle vor dem Höhleneingang versammelt, und PO Drake und der Ferengi Nek setzten die Muscheln und Steine in Vertiefungen auf den Tafeln rechts und links vom Höhleneingang ein. Zischend öffnete sich die Tür und eine Rauchwolke barst hervor! Schnell entfernten sich alle von der Tür und setzten Schutzmasken auf, die Nek zuvor verteilt hatte - dennoch waren wir leider nicht immun gegen eine große Wolke an Sporen, die wir trotz Masken abbekamen.
Die nächsten zweieinhalb Stunden entwickelten sich mehr als seltsam: Wie Ensign Valeris herausfand, senkten die Sporen anscheinend die Dopamin- und Serotoninlevel aller Anwesenden drastisch und sorgten so dafür, dass massive Paranoia und Depression inklusive Gleichgültigkeit um sich griff - was für mich als Empathin nach einiger Zeit äußerst verwirrend wurde, weil in vielen Anwesenden völlig gegensätzliche Gefühle um die Vorherrschaft zu ringen schienen.
Die meisten saßen gleichgültig und depressiv vor dem Höhlensystem herum, PO Stuvek wurde agressiv und Nek, der kurz hinter dem Eingang der Höhle eine silberne Kugel gefunden hatte, wachte über diese als wäre es sein größter Schatz.
Nachdem ich zuvor gleichgültig wie noch nie einige Zeit mit PO Biggarth auf der Wiese gelegen hatte, zog ich mich tief in die Höhle zurück um mich vor den "lauten" Gedanken und Emotionen abzuschirmen. Dort wurde ich erst etwa anderthalb Stunden später von Ensign Valeris gefunden. Diese war ebenfalls völlig paranoid und behauptete mit schriller Stimme, alle möglichen Leute würden versuchen, ihre Vorgesetzten zu "stürzen" um an deren Job zu gelangen und aus irgendeinem Grund hatte sie sich trotzdem Sorgen um mich gemacht und wollte, dass ich mitkam um alles wieder zu richten!


[ Personal Log: Ich erinnere mich leider ausreichend daran, dass ich Ensign Valeris angeschrien habe, sie solle MacPherson ausrichten, dass diese gefälligst ihren Arsch hochkriegen solle, Ich könnte schließlich nicht immer ihren Job machen. Autsch. Sehr peinlich! Gut, dass wir alle in allgemeinem Konsens beschlossen haben, dass alles was unter Sporeneinfluß gesagt wurde einfach am besten vergessen wird, und dass wir nie wieder darüber reden. ]

Valeris schaffte es schließlich mithilfe von PO Daniels und PO Miraj, Zutaten für ein Gegenmittel zu sammeln und dieses dann auch herzustellen. Als das Gegenmittel allen verabreicht worden war, mit individuell angepasster Dosis natürlich, ging es allen sofort wieder gut. Ich brauche nicht extra zu erwähnen, dass die vorherrschende Emotion in diesem Moment Peinlichkeit war. Interessanterweise waren die anwesenden Vhati von den Pollen nicht weiter betroffen. Der Hobby-Archäologe Vor hatte nur einen Hustenanfall.

Um 14:30 waren schließlich alle soweit wieder in der Reihe, dass die Schatzsuche weitergehen konnte. Nek rief seine Leute in seinem Lager zusammen, um mit ihnen das weitere Vorgehen zu klären. Etwas später wurde Lt. MacPherson hinzu gerufen, um ein kleines Problem zu besprechen: Einer unserer Techniker hatte (unter Sporeneinfluss) die Sonde des Technikers Thomas modifiziert und dieser war stinksauer. Eigentlich war dieses Problem bereits vor Neks Crewbesprechung geklärt worden, und die Sonde wurde bereits wieder in Originalzustand zurückgesetzt.
PO Biggarth und ich nutzten die Pause, die durch Neks Besprechung entstand, um zur Höhle zu gehen und ein paar Gegenstände zu scannen, die ich auf meiner Suche nach Ruhe in den Gängen entdeckt hatte. Zu unserer Überraschung handelte es sich bei diesen Gegenständen um Plastikdekoration... Eine Fledermaus und einige Totenschädel. Und alle - O Wunder - ca. 100 Jahre alt. Genauere Scans ergaben, dass es in der Höhle gut verborgene Türen gab und dass diese weiter Gänge enthüllten. PO Biggarth und ich gaben, bevor wir die Höhle weiter erkundeten, den Anderen Bescheid was wir gefunden hatten - die Überraschung über die Plastik-Dekoration war, sagen wir, groß. Und die Hoffnung auf einen echten Schatz sank allgemein.

Einige Crewmitglieder und auch Leute von Neks Crew schlossen sich PO Biggarth und mir bei der nun systematischen Erkundung der Höhle an. Wir scannten, schlichen, krochen und kletterten durch die vielfältigen Gänge der Höhle, die sehr viele Sackgassen, versteckte Räume, niedrige Gänge und sogar Falltüren hatte - und ein Netz, durch welches man klettern musste um voran zu kommen. Die ganze Höhle hatte das Ambiente einer Geisterbahn aus dem 21. Jahrhundert auf der Erde. Wir fanden dabei vier weitere silberne Kugeln, davon eine etwas kleiner als die anderen und mit einem Mikrochip im Inneren. Außerdem eine Art Lampe, die eine leichte Energieabstrahlung hatte, sowie zwei Chipkarten, die eine Tür öffnete, welche uns wieder zum Eingang der Höhle zurück brachte, ohne dass wir den ganzen Weg zurück klettern mussten. Wir fanden außerdem eine Scheibe, bei der man wohl eine Art Schlüssel einschieben musste - aber den hatten wir nicht gefunden, also kehrten wir zunächst ins "Basislager" Jagdhütte zurück für eine allgemeine Besprechung. Immerhin brachten wir ziemlich viel mit aus der Höhle!


[ Personal Log: Und ja, inzwischen machte sich sogar bei mir der Spaß bei der Schatzsuche im Stil eines Kindergeburtstages bemerkbar. Die Höhle war absolut mein Ding gewesen! Und die Tatsache, dass wir frei darin herum klettern konnten ohne in echter Gefahr zu sein trübte das Erlebnis keinesfalls… ]

Jemand aus der Crew, ich weiß leider nicht mehr wer, äußerte die Theorie, dass diese Höhle möglicherweise eine Kinderversion der traditionellen Jagd der Vhati sein könnte. Wer weiß. Viele Fragen blieben leider ungeklärt... aber die ganze "Schatzsuche" war in Summe harmlos genug, dass wir keinen Grund hatten, tiefergehende Nachforschungen anzustrengen.


Sternzeit 23900621.153 - Analyse der Funde und Ende der Schatzsuche


Im Lager wurden die gefundenen Kugeln und die Lampe ausführlich von den Technikern und Wissenschaftlern untersucht, und dabei wurden zwei Holzschlüssel und ein roter, runder Chip gefunden, sowie eine Tafel mit einem Irrgarten darauf.

Um 16:00 Uhr Ortszeit ging demzufolge nochmals eine Gruppe in die Höhle, um den Holzschlüssel in die vorgesehene Scheibe zu schieben. So kamen sie in den letzten, noch nicht geöffneten Raum in der Höhle, wo sie zwei Energiespulen fanden, welche sie mit nach draußen brachten. Draußen bewirkte diese Aktion, dass zunächst wieder Nebel aus der Höhle quoll - diesmal aber zum Glück nicht von Sporen durchsetzt, sondern nur 100 Jahre altes Kühlmittel.
So waren also alle (besorgten) Crewmitglieder - auch die von Nek - vor der Höhle, als die zweite Gruppe wieder heraus kam, und wurden Zeugen, wie ein Hologramm vor der Höhle erschien, und (sinngemäß) sagte: Wir freuen uns, dass Sie sich auf dieses Abenteuer begeben haben und hoffen, dass Sie Spaß hatten. Der größte Schatz, den Sie finden können, sind die Erlebnisse und Freundschaften, die Sie auf dem Weg zum Ziel erfahren haben!"


[ Personal Log: Ich glaube, nicht wenige hätten gerne auf das Hologramm geschossen oder danach geschlagen, wahrten aber Contenance ]


Kaum war das Hologramm weg, summten wieder die Tricorder der Wissenschaftler: Diesmal war es ein Energieniveau, welches in einem mehreckigen Turm neben der Jagdhütte langsam anstieg. Der Zusammenhang zu den Energiespulen war schnell hergestellt, und so wurde die Tür zum Turm sehr unelegant einfach aufgestemmt, die Energiespulen eingesetzt, und diese Energie-Einheit damit wieder ins Standby gesetzt. Unsere Schatzsuche war damit offiziell zu Ende (also kurz nach 17:00 Uhr) und die meisten kehrten in die Jagdhütte zurück. Der Ferengi Nek schloss tatsächlich noch irgendwelche Abmachungen mit den Vhati ab, die irgendwie die Energiestation betrafen, aber das war nicht mehr mein Thema. Wir waren ja "nur" hier gewesen, um den Hobby-Archäologen Vor zu unterstützen - und diesbezüglich hatten wir mehr als unseren Teil beigetragen.

Da wir noch nichts von der Columbia gehört hatten, zögerte Lt. MacPherson noch, der Crew Dienstfrei zu geben, aber die meisten machten sich immerhin etwas zu essen. Als die Columbia schließlich wieder im Orbit ankam und Captain Gallagher herunter beamte, war er etwas missgestimmt weil der Notruf sich als ein falscher Alarm entpuppt hatte. Er vermutete (wie die meisten) dass Nek irgendwie dahinter steckte, aber man konnte ihm nichts nachweisen.

So machten wir uns noch einen schönen Abend, im Laufe dessen der Techniker Thomas für die Sternenflotte gewonnen werden konnte und der Archäologe Leyton einen Weg aufgezeigt bekam, sich aus seinem Strudel aus Abhängigkeit und Schuldgefühlen zu befreien. Ich hoffe, es ergibt sich in der Zukunft nochmals eine Möglichkeit zu sehen, wie beide sich entwickelt haben.

Ende des Logfiles
gez. Lt. Lucille Javert, CoS USS Columbia